Bei diesem herrlichen Wetter kann man doch nur auf Achse gehen, oder? Das Pilzwachstum ist momentan stark ansteigend, die Temperaturen sind außergewöhnlich mild für September (besonders für Oberfranken ist das sehr ungewöhnlich) und warum sollte man diese schönen Momente nicht auskosten? Gesagt, getan. Es ging bereits am frühen Mittag in den Wald, im Schlepptau meine kleine Hundedame und dieses Mal habe ich meinen Fernauslöser nicht vergessen 😉
Schon auf den ersten Metern nahm ich allerdings wahr, daß irgendetwas nicht stimmt. Entweder hatten hier Pilzsammler schon vor mir zugeschlagen oder die Regenschauer haben dieses Gebiet nicht ausreichend durchfeuchtet. Nach ungefähr zehn Minuten dann der erste Fund: eine wunderbar große, aber bereits nicht mehr brauchbare Rotkappe. Einige Meter davon entfernt die nächste Rotkappe, schön anzusehen, fest und somit der erste gute Pilz des Tages. Leider sollte es dabei bleiben, denn beim Betreten meines sonst so ergiebigen Waldabschnitts traf mich der Schlag: dieser Wald existiert nicht mehr – er fiel den Kettensägen zum Opfer. Und durch den Abtransport der geschlagenen Stämme wurden viele Habitate zerstört 🙁
Als Konsequenz aus dieser traurigen Geschichte werde ich meine Waldtouren in andere Gebiete verlegen, die noch unberührt sind. Sicher, die Forstwirtschaft hat ihre Daseinsberechtigung und es ist auch wichtig, die Wälder zu pflegen – schade ist es trotzdem, wenn man sehen muss, daß über Jahrzehnte entstandene Lebensräume binnen einer Woche ausgemerzt werden.
Einige Aufnahmen des Tages…
Endlich Wochenende, endlich ab in den Wald und dieses Mal wirklich gut vorbereitet: ausreichend Proviant, Getränke, Kamera und Stativ, Ersatzmesser, Rauchwerk und dazu noch gut ausgeschlafen 🙂
Nun ja, man merkte sehr deutlich, dass es ausreichend Regen gab, denn es sprießt an allen Ecken und Enden. Leider war ich doch nicht so gut vorbereitet, wie erhofft: den Fernauslöser hatte ich vergessen, was mir einen kleinen Strich durch die Rechnung machte. Davon ließ ich mich aber nicht beeindrucken, denn bereits beim Betreten des Waldes, der an die Oberpfalz grenzt, wurde ich von einer Vielzahl verschiedenster Röhrlinge begrüßt.
Die Funde des Tages setzen sich zusammen aus Butterröhrlingen (Suillus luteus, auch bekannt als Butterpilz), Edelreizker (Lactarius deliciosus, bekannt als Echte Reizker), Fichtensteinpilzen, Flockenstieligen Hexenröhrlingen, Goldröhrlingen (Suillus grevillei, auch bekannt als Goldgelber Lärchenröhrling), Krauser Glucke, Kuhmäuler, Kuhröhrlingen (Suillus bovinus), Maronenröhrlingen, Milchbrätlinge, Perlpilzen, Pfefferröhrlingen (Chalciporus piperatus), Pfifferlingen, Rotfußröhrlingen und Sandröhrlingen.
Einige wenige Fotos gibt es auch…
Wetterentwicklung wie vorausgesagt – heute war es warm ohne Regen, der Himmel bereits wieder bewölkt, für morgen ist Regen gemeldet, für den Folgetag wieder warme Temperaturen und so soll es weitergehen…. 🙂 Ich denke, daß sich am Wochenende doch bisschen was finden lässt… wir werden sehen…