Es ging heute später als gewöhnlich los, weil noch einiges zu erledigen war, aber gegen 13.00 Uhr habe ich mich dann endlich mit Molly in den Wald aufgemacht. Strahlender Sonnenschein, milde Temperaturen und gleich zu Beginn ein prima Auftakt: zwei wunderschöne Steinpilze. Nun gut, am Ende dann nur noch ein wunderschöner, denn Molly fand es bequem sich auf den Steinpilz zu legen, dessen Hut dann abbrach… böses Mädchen!
Angestachelt durch diesen Fund durchkämmte ich das umliegende Gebiet, fand dabei aber lediglich viele Perlpilze, einige Mohrenkopfmilchlinge, Sandröhrlinge, Pfifferlinge und Massen von Täublingen aller Gattungen – ein Meer verschiedenster Rot- und Brauntöne. Auch der Violette Dickfuß alias Lila Dickfuß (Cortinarius traganus) breitet sich derzeit aus und ist an vielen Stellen anzutreffen.
Den Trompetenpfifferling könnte man momentan mit der Sense ernten, denn er steht überall in so großer Anzahl büschelweise herum, dass es zeitweise unvermeidbar ist ihn zu zetreten – außer man kann fliegen.
Molly und ich bewegten uns dann in Richtung meines Totentrompeten-Platzes, der auch in dieser Woche wieder einige Exemplare hergab:
Ganz in der Nähe fand ich mal wieder den Anistrichterling alias Grüner Anistrichterling (Clitocybe odora) und habe unter widrigsten Umständen ein Foto davon geschossen. Aufgrund des hohen ISO-Wertes (800) entstand dabei leider auch ein starkes Bildrauschen…
Auf dem Rückweg entdeckten wir dann noch diesen „Obermieter“
und einen kolossalen, alten Steinpilz (verblieb natürlich am Standort)
Ergänzend entdeckte ich an anderen Stellen noch einige Maronenröhrlinge, zwei Hexenröhrlinge, Kuhröhrlinge, Violette Lacktrichterlinge, Rotfußröhrlinge und Große Schmierlinge.
Der Fund des Tages im Überblick:
Und die Totentrompeten im Detail:
Alle Fotos noch einmal als Galerie, damit man bequem durchklicken kann…
Es gibt kaum etwas schöneres als mit Molly am Freitag auf Tour zu gehen, denn da ist das beginnende Wochenende noch am längsten. Das Wetter war dezent, mild, leicht bewölkt, aber es dauerte nicht lange bis die Sonne zwischen den Wolken durchbrach – ich genoß die warmen Sonnenstrahlen, die den Herbst einläuten, im T-Shirt und Molly hatte auch viel Spaß beim Herumtoben.
Meinen ursprünglichen Plan in den Wäldern rund um Schirnding sammeln zu gehen hatte ich verworfen, eine Entscheidung die sich schon bald als richtig herausstellen sollte. Gleich zu Beginn ging es mit Raufußröhrlingen los, die sich einen sicheren Platz zum Wachsen gesucht hatten:
Einige Pfifferlinge gesellten sich sogleich hinzu und nachdem ich mich von Erika am finalen Startpunkt absetzen ließ, ging es quer durch einen sehr feuchten, moosigen Mischwald, der von gigantischen Kolonien des Grüngelben Gallertkäppchen überzogen war. Wohin man auch blickte standen hunderte dieser Pilze (Archivfoto):
Ich bewegte mich langsam den Abhang hinab, um an einer bestimmten Stelle nachzusehen, ob sich denn so langsam mal eine Krause Glucke bildet. Im vergangenen Jahr hatte ich dort ein 3,8 Kilogramm-Monster gefunden, doch in diesem Jahr will diese Stelle nicht so recht. Auf dem Weg dorthin lief mir Molly dann „davon“, blieb in einem größeren Abstand sitzen und wartete auf mich. Als ich näher kam war die Freude groß:
Man beachte ihren „fröhlichen“ Gesichtsausdruck 😉
Natürlich freut man sich über so einen Fund sehr, aber wieso muss man solch schwere Pilze immer zu Beginn einer Pilztour finden? War aber auch zu erwarten, denn ich hatte heute das Gefühl, dass genau so etwas passieren würde und wollte Erika eigentlich noch bitten, dass sie kurz wartet für den Fall, dass ich eine Krause Glucke finde und sie diese dann gleich mit nach hause nehmen könnte. Man sollte immer auf sein Bauchgefühl hören…
Es ging dann schnurstracks zurück zur asphaltierten Waldstraße, um in einen anderen Abschnitt zu gelangen. Dort fand ich einen Schirmpilz, den ich noch nicht hundertprozentig bestimmt habe, aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ist es ein persönlicher (bewusster) Erstfund, nämlich der Safranschirmling (Chlorophyllum rhacodes). Leider waren die örtlichen Verhältnisse so ungünstig, dass ich keinerlei Möglichkeit hatte ein Bild am Standort aufzunehmen. Aber ein Foto von vertrockneten Riesenexemplaren des Hallimasch konnte ich dort auf Distanz einfangen:
Auch fand ich in dort ein schönes Exemplar des Schönfußröhrling, dass ich mit der Linse einfing:
Im unmittelbaren Umkreis fanden sich zahlreiche Rotfußröhrlinge und hier erntete ich wirklich nur die jüngsten, kleinsten Exemplare, die man geputzt und einmal halbiert direkt konservieren kann. Es gesellten sich Maronenröhrlinge hinzu, zahlreiche Perlpilze und hätte ich gewollt, wäre ich mehreren Kilogramm Trompetenpfifferlingen heimgegangen, denn diese Gattung wächst derzeit wie Unkraut soweit das Auge reicht. Ergänzend zu diesen Funden stieß ich auf Kuhröhrlinge, einen flockenstieligen Hexenröhrling, einige Lärchenröhrlinge, Mohrenkopfmilchlinge, Schafporlinge (ebenfalls in großen Kolonien zu finden), den großen Schmierling (Kuhmaul), einen Schwarzschuppigen Birkenröhrling, Violette Lacktrichterlinge, Sandröhrlinge und Flaschenstäublinge.
Die Funde des heutigen Tages im Überblick:
Und hier dann noch einmal alle Fotos des Tages inkl. einiger von Molly als Galerie:
Morgen geht es wieder auf die Piste und dann geht die Jagd weiter. Viel Erfolg an alle Leser bei Ihren Exkursionen und einen schönen Start ins Wochenende.