Gyromitra esculenta, Molly und ich

Heute ging es mit Molly gegen Nachmittag auf die Piste, denn das Wetter war schön, es hatte einige Tage zuvor geregnet und sogleich folgte wieder Sonnenschein. Eigentlich ja gute Voraussetzungen… während andere bereits von Kiefernsteinpilz-Funden im sonnigen Schwarzwald berichten, sind wir über jeden Sonnenstrahl glücklich – daher waren die Erwartungen auch nicht all zu hoch gesteckt.

Die Suche nach den Fabelwesen habe ich zwar innerlich schon aufgegeben, aber unser Freund aus Solling hatte mich mit seinem Fundbericht ja wieder total angestachelt. Die wenigen Abschnitte in unseren Sauerboden-Nadelwäldern, die überhaupt in Frage kämen, habe ich dann auch brav systematisch abgesucht – leider erfolglos.

So blieb mir nichts anderes übrig, als einen Fleck aufzusuchen, der mir im letzten Jahr einen anderen Fund bescherte – ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn der Blütenstaub und das Klima massiv dazu beigetragen hatten, dass die vorgefundenen Exemplare bereits sehr mitgenommen aussahen.

Diesen unbekannten Gesellen haben wir dann auch noch entdeckt:

Nun gut, zumindest hatten Molly und ich viel Spaß und somit war es ein schöner Samstags-Ausflug in der blühenden Natur im Norden Oberfrankens Zwinkern

Grüße,
Ralf

Und es gibt sie doch – Morchelfund vom Tag

Ich wohne ja in Oberfranken, wo der überwiegende Teil der Landschaft mit saurem Boden „gesegnet“ ist. Dazu noch größtenteils Monokulturen und das in Kombination mit den „Hochmooren“ des Mittelgebirges – nicht wirklich gute Voraussetzungen, um Spezies zu finden, die es auf basische Böden abgesehen haben.

Ich glaube ja dennoch, dass es mir gelingen wird in unseren Wäldern Morcheln zu finden und bin eifrig auf Google Maps unterwegs, betrachte mir die Wälder dort von oben, aber werde nur sehr selten fündig, was verheissungsvolle Abschnitte betrifft. In den vergangenen Wochen war dazu noch meine Zeit sehr reduziert, aber ich habe mich damit getröstet, dass es in meiner Region sowieso immer erst deutlich später als anderswo in Deutschland zu fruktifizieren beginnt.

Heute also am Nachmittag, als die Temperaturen ein wunderbar erträgliches Maß gefunden haben auf den Weg in den Wald gemacht, Molly im Schlepptau, Korb blieb zuhause, eine Stofftasche am Mann ist genug.

Mein Fokus ist momentan mehr auf die zahlreichen Rindenhaufen gerichtet, da in den letzten zwei Jahren viele dieser Ansammlungen als Relikt der Forstarbeiten in unseren heimischen Wäldern vorzufinden sind. Erwartungsgemäß war es dann wieder so, dass man ausser vereinzelten Baumpilzen absolut nichts vor die Linse bekam, aber das störte mich nicht weiter – das Wetter war einfach zu herrlich, als dass ich mir davon die Laune verderben lassen hätte. Molly war auch am Herumtollen und so war es dann auch ganz entspannt.

Nach ca. 2 km Fußmarsch sichte ich wieder einige Rindenhaufen – vergeblich. Also, mache ich mich wieder auf, ab in die Gegenrichtung – aber halt. „Der Haufen da hinten… am Ende guckst du dort nicht und dann geht da was und du hast es aus Bequemlichkeit übersehen…“.

Zurück zu diesem Haufen und siehe da: eine winzig kleine Morchel, vermutlich Morchella conica, strahlt mich da an…

Das war für mich wirklich ein bewegender Moment, da sich diese wunderbare Spezies in meinen Breiten so rar macht, dass es wirklich wie die Nadel im Heuhaufen war, diesen einzelnen Fruchtkörper bewundern zu dürfen. Ich schoss dann eine ganze Bildreihe, bevor es weiterging. Wir wanderten noch durch einen sehr sumpfigen Abschnitt, entsprechend toll sah Molly dann auch aus.

Seht mir nach, dass der überwiegende Teil der Fotos Momentaufnahmen des Ausflugs sind – meine Wälder geben im Moment leider nicht mehr her.

Beste Grüße,
Ralf

Tuber magnatum pico vs. Tuber indicum

Im Winter hat man ja bekanntlich mehr Zeit für andere Projekte, wenn man in einem Bundesland lebt, wo der Gang durch den Wald in dieser Jahreszeit einem Himmelfahrtskommando nahe kommt. In der letzten Woche war ich mit Molly am Samstag einige Stunden unterwegs, zeitweilig dauerten sonst 10 Minuten erfordernde Abschnitte nahezu eine halbe Stunde, kriechen durch 50-70 cm tiefen Schnee war nicht die Ausnahme und immer wieder krachten mächtige Äste herab – zum Glück nicht in unserer unmittelbaren Nähe.

Daher werde ich mich heute einem Indoor-Pilz-Projekt widmen und zwar dem Vergleich zwischen Tuber magnatum pico und Tuber indiculum. Mein Trüffel-Projekt vor einigen Wochen mit dem wirklich äußerst interessanten weißen Alba-Trüffel hat mich schwer begeistert und für heute steht nun ein Kochexperiment mit der schwarzen Wintertrüffel aus Asien an. Ein Rezept habe ich mir noch nicht ausgesucht, aber das findet sich im Laufe der nächsten Stunden sicher noch. Ein Erfahrungsbericht wird dann im Schwammer-Forum folgen…